Was belastet mich?
Wenn jemand über längere Zeit müde oder niedergeschlagen wirkt, die Körperpflege vernachlässigt oder starken Stimmungsschwankungen unterworfen ist, machen sich viele Mitarbeitende Sorgen. Vielleicht denken sie, dass ihre Arbeitskollegin oder ihr Arbeitskollege persönliche Probleme hat und es ihr oder ihm nicht gut geht. Möglicherweise sind sie auch besorgt, weil sie vermuten, dass die Probleme mit einem übermässigen Alkoholkonsum zu tun haben könnten.
Es kann für Mitarbeitende sehr belastend sein, wenn sie vermuten, dass eine nahestehende Arbeitskollegin oder ein nahestehender Arbeitskollege übermässig trinkt. Hat sie / er Stress bei der Arbeit? Verliert sie / er den Job, wenn das Alkoholproblem ans Tageslicht kommt? Viele fürchten sich, darüber zu sprechen, aus Angst die betroffene Person damit zu verraten oder zu blamieren. Gleichzeitig machen sie sich möglicherweise auch Sorgen über die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Arbeit.
Auch das Bedürfnis zu helfen, kann belasten: Gehen mich die Probleme der Arbeitskollegin oder des Arbeitskollegen überhaupt etwas an? Wie lange kann und soll ich ihre/seine Fehler decken?
Schliesslich gibt es auch Situationen, in denen Alkoholkonsum unmittelbar ein Risiko darstellen kann – auch für andere Personen. Etwa dann, wenn jemand ein Fahrzeug lenkt oder gefährliche Maschinen bedient.
Mitarbeitende sind nicht dafür verantwortlich, Suchtprobleme von Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz zu lösen. Es geht vielmehr darum, sich über die eigene Belastung und die Sorgen klar zu werden und diese auch auszusprechen.