Eines der besten und wirksamsten Mittel, um Gewohnheiten rund um den Alkoholkonsum am Arbeitsplatz zu verändern, ist die Einführung eines Alkoholpräventionsprogramms. Das Präventionsprogramm sollte dem beruflichen Umfeld und der Kultur des Unternehmens entsprechen und von möglichst vielen Mitarbeitenden mitgetragen werden.
Hier die wichtigsten acht Schritte zur Entwicklung eines Alkoholpräventionsprogramms:
Es gibt unterschiedliche Einstellungen gegenüber Alkoholproblemen. Je nach Wissensstand wird Alkoholabhängigkeit als Krankheit oder als selbstverschuldetes Problem angesehen; manchmal fehlt das Problembewusstsein ganz. Zum Teil wird auch die Meinung vertreten, dass es nicht Sache des Unternehmens sei, betroffenen Personen Hilfe anzubieten. Aus diesem Grund ist es wichtig, objektive Informationen in Bezug auf Alkoholprobleme in Unternehmen zu sammeln.
Ein Alkoholpräventionsprogramm einzuführen, ist Sache der Geschäftsleitung. Das Projekt sollte einen hohen Stellenwert im Unternehmen haben. Zu diesem Zweck sollte das Programm im Unternehmen möglichst breit abgestützt sein: Geschäftsleitung, Abteilungsleitende, Personalverantwortliche, Sozial- und Gesundheitsdienst, Personalvertretung, Sicherheitsbeauftragte etc.
Die Erarbeitung und Umsetzung eines Alkoholpräventionsprogramms im Unternehmen wird idealerweise von einer Arbeitsgruppe gelenkt. In der Arbeitsgruppe sollten alle Akteure vertreten sein, die mit der Problematik konfrontiert sein können.
Die Arbeitsgruppe erhält ihren Auftrag von der Geschäftsleitung und setzt sich im Minimum zusammen aus:
In einem zweiten Schritt kann die Arbeitsgruppe erweitert werden um
Die Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Abteilungen soll sicherstellen, dass das Programm:
Um zu erkennen, wo Verbesserungsbedarf besteht, ist es wichtig, den Ist-Zustand zu analysieren. Zudem trägt die Beschreibung der Ausgangslage dazu bei, die Akzeptanz für das Alkoholpräventionsprogramm zu erhöhen. Man kann sich dabei auf interne Zahlen wie auch auf Statistiken stützen. Unternehmensspezifische Fakten und Gegebenheiten liefern zusätzliche Anhaltspunkte.
Die Personalabteilung kann Informationen liefern über:
Diese Zahlen deuten nicht unbedingt auf Alkoholprobleme hin, sie geben jedoch Aufschluss über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Der Sozial- und/oder der Gesundheitsdienst können zusätzliche Informationen liefern – in anonymisierter Form selbstverständlich.
Auch Erfahrungsberichte und Reflexionen von betroffenen Mitarbeitenden können viel über die Notwendigkeit eines Alkoholpräventionsprogramms aussagen.
Ein weiterer Aspekt, der in die Analyse des Ist-Zustands einfliessen sollte, ist der Umgang mit Alkohol im Unternehmen. Dazu gehören:
Schliesslich können folgende Fragen bei der Analyse des Ist-Zustands hilfreich sein:
Aktuelle Situation des Unternehmens
Bei der Einführung eines Alkoholpräventionsprogramms ist es wichtig zu überprüfen, ob der Zeitpunkt für die Umsetzung günstig ist. Die Akzeptanz des Programms hängt stark davon ab, welches Klima gerade im Unternehmen herrscht und in welcher Situation das Unternehmen sich befindet.
Haben sich zum Beispiel in jüngster Vergangenheit mehrere alkoholbedingte Unfälle ereignet, kann man davon ausgehen, dass das Alkoholpräventionsprogramm breite Unterstützung finden wird.
Wenn sich das Unternehmen hingegen in einer schwierigen Phase befindet, etwa wegen finanzieller Verluste, Umstrukturierung, Neuverhandlung der Arbeitsverträge oder einer Standortverlagerung, muss mit Widerstand bzw. Ablehnung gerechnet werden.
Bei der Einführung eines Alkoholpräventionsprogramms ist es wichtig zu überprüfen, ob der Zeitpunkt für die Umsetzung günstig ist. Die Akzeptanz des Programms hängt stark davon ab, welches Klima gerade im Unternehmen herrscht und in welcher Situation das Unternehmen sich befindet.
Haben sich zum Beispiel in jüngster Vergangenheit mehrere alkoholbedingte Unfälle ereignet, kann man davon ausgehen, dass das Alkoholpräventionsprogramm breite Unterstützung finden wird.
Wenn sich das Unternehmen hingegen in einer schwierigen Phase befindet, etwa wegen finanzieller Verluste, Umstrukturierung, Neuverhandlung der Arbeitsverträge oder einer Standortverlagerung, muss mit Widerstand bzw. Ablehnung gerechnet werden.
Die folgenden Tipps können helfen, die Unterstützung der Mitarbeitenden zu gewinnen:
Es ist sinnvoll, vor der Einführung eines Alkoholpräventionsprogramms sicherzustellen, dass das Vorhaben innerhalb des Unternehmens gut abgestützt ist. Die Akzeptanz unter den Mitarbeitenden ist eine wichtige Bedingung für den Erfolg des Programms. Zahlreiche Studien belegen, dass Programme zur Vorbeugung von Alkoholproblemen am Arbeitsplatz von den Mitarbeitenden getragen und gelebt werden – vorausgesetzt, über deren Einführung wurde richtig kommuniziert und ausreichend informiert.
Manchmal reichen Informationen zum Vorhaben allein nicht aus. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die Schlüsselpersonen im Unternehmen für das Anliegen zu sensibilisieren. Schlüsselpersonen sind Meinungsführer bzw. Personen mit einem gewissen Einfluss (das sind nicht nur jene mit formeller Entscheidungskompetenz); zu ihnen zählen Personalvertreterinnen und Personalvertreter, langjährige Angestellte mit guter Vernetzung innerhalb des Unternehmens, Abteilungsleiter und -leiterinnen usw. Ihre Multiplikatorenrolle ist von zentraler Bedeutung.
Um abschätzen zu können, wie gross die Unterstützung für das geplante Vorhaben ist, muss man die Haltung dieser Personen kennen. Es empfiehlt sich, sie in den Prozess zu integrieren. So lässt sich abschätzen, von welchen Seiten (Personen oder Abteilungen) Unterstützung und von wo Widerstand zu erwarten ist.
Es ist wichtig, die Ziele zu klären und so das Vorhaben zu konkretisieren, bevor die Einzelheiten des Präventionsprogramms festgelegt werden. Man kann zwischen übergeordneten Zielen und konkreten, messbaren Zielsetzungen unterscheiden.
Übergeordnete Ziele können zum Beispiel sein:
Messbare Zielsetzungen können zum Beispiel sein:
Die übergeordneten Ziele und messbaren Zielsetzungen werden in einem Dokument festgehalten. Da jedes Präventionsprogramm die Werte und die Kultur eines Unternehmens widerspiegelt und den spezifischen Gegebenheiten angepasst sein sollte, ist es nicht sinnvoll, dafür eine Vorlage zu verwenden. Beim Verfassen des Dokuments empfiehlt es sich indessen, folgende Punkte zu berücksichtigen:
Bei der Erarbeitung und Umsetzung eines Alkoholpräventionsprogramms denkt man in erster Linie an die erforderlichen finanziellen Mittel. Doch auch die Zeit und das Engagement der Beteiligten sind Ressourcen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
Um die vorhandenen Mittel möglichst effizient einsetzen zu können, sollte man vor der Umsetzung des Alkoholpräventionsprogramms folgende Fragen klären:
Steht fest, dass die notwendigen Voraussetzungen für ein Alkoholpräventionsprogramm vorhanden sind, kann es an die Ausgestaltung der Details gehen.
Information des Personals: Es empfiehlt sich, das Präventionsprogramm mit einer Informationsveranstaltung offiziell zu lancieren. So wird gewährleistet, dass alle Angestellten über die neu geltenden Bestimmungen informiert sind.
Schulung der Führungskräfte: Sie ist ein zentrales Element jedes Alkoholpräventionsprogramms. Die Führungskräfte lernen, wie sie bei Hinweisen auf ein Alkoholproblem vorgehen können. Es ist sinnvoll, in diese Schulung auch die Personalfachleute sowie das Sicherheits- und Gesundheitspersonal einzubeziehen.
Evaluation: Einige Zeit nach der Lancierung des Präventionsprogramms sollte eine erste Evaluation vorgenommen werden. Form und Zeitpunkt der Evaluation sind vor der Umsetzung zu planen.
Anpassung: Zur Optimierung des Programms sollten wo nötig Anpassungen vorgenommen werden.
Monitoring: Die Umsetzung der Bestimmungen sollte durch ein kontinuierliches Monitoring überprüft werden.
Wiederholung von Informationsveranstaltung und Schulung: Damit auch neue Mitarbeitende Kenntnis vom Präventionsprogramm erhalten, sollte die Informationsveranstaltung periodisch wiederholt werden. Dasselbe gilt für die Schulung neuer Führungskräfte und Personalfachleute.
Links
[1] https://www.alcoolautravail.ch/de/aperos-und-betriebsfeste-199